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TOD UND STERBEN

Leider ein unschönes Thema, welches uns alle betrifft. Wie gehen wir damit um? Ist das Einschläfern sinnvoll? Und wo beerdige ich meinen kleinen Freund am besten?

WANN IST ES ZEIT FÜR DEN LETZTEN WEG?

Wenn das geliebte Tier an einer unheilbaren Krankheit oder an zunehmenden Schmerzen leidet, steht man als Halter irgendwann vor der Entscheidung, sein Tier erlösen zu lassen. Auch wenn sich ein natürlicher Tod schöner anhört, entspricht langes Leiden nicht der Natur.

In der freien Wildbahn werden kranke Tiere sehr schnell zur Beute und somit wird auch das Leiden rasch beendet. Anzeichen für Schmerzen sind beispielsweise ein gekrümmter Rücken, angelegte Ohren oder zusammengekniffene Augen. 

Oft hilft ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Tierarzt bei der letzten Entscheidung.

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DER ABSCHIED

Bei Kleinsäugern ist es üblich, dass der letzte Gang in der Tierarztpraxis stattfindet. Manche Tierärzte bieten gegen Aufpreis auch einen Hausbesuch an. 

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Für die Euthanasie sind in Deutschland derzeit zwei verschiedene Präparate/Wirkstoffgruppen zugelassen:

Pentobarbital und das Kombipräparat T61.

Pentobarbital wird in der Veterinärmedizin vor allem für die Euthanasie und Narkose verwendet. 

T61 (Embutramid, Mebezoniumiodid und Tetracain) wird nur in bereits tiefer Narkose verabreicht. Es besteht aus einem Narkotikum, einem Muskelrelaxans und einem Anästhetikum.

 

Welcher Wirkstoff verwendet wird und ob vorab eine Gasnarkose stattfindet, hängt von den individuellen Vorlieben des Arztes ab. Teilweise wird nur Pentobarbital verwendet, teils auch Pentobarbital und eine anschließende Injektion direkt ins Herz mit T61. Aber keine Sorge! Dein Liebling spürt davon absolut nichts, es geht dann lediglich schneller.

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Wenn du Fragen hast, braucht es dir nicht peinlich sein! Sprich deinen Tierarzt ehrlich auf offene Fragen an und besprich mit ihm das Vorgehen. Viele bieten auch die Möglichkeit, dass man nach der Spritze einige Zeit mit seinem Tier alleine und ohne Beobachtung sein kann. Da Kleinsäuger Fluchttiere sind, mögen es nicht alle, beim Sterben in der Hand gehalten zu werden. Du kennst dein Tier am besten und kannst individuell entscheiden, ob du es lieber in der Box auf deinem Schoß lässt oder in den Händen hältst.

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Quellen: 4, 5

DIE BEISETZUNG

Unsere plüschigen Freunde wachsen uns sehr ans Herz. Daher ist es nur verständlich, wenn man für die Beisetzung auch eine Art Zeremonie abhält. Man kann Musik abspielen, Kerzen und Bilder aufstellen und gemeinsam mit Angehörigen die Ruhestätte liebevoll gestalten. 

Vor allem für Kinder lässt es sich leichter verarbeiten, wenn sie eng mit einbezogen werden. Sie können ihren kleinen Freund ein letztes Mal streicheln und ihm sein Lieblingsfutter mit auf die Reise geben.  

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DIE VERARBEITUNG

Jeder geht mit dem Thema Tod anders um, was völlig ok ist!

Dir braucht es weder peinlich sein, wenn du direkt nach dem Tod eine neue Fellnase adoptierst, noch wenn du Zeit brauchst, um das Ganze zu verarbeiten.

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Vielen helfen Gespräche mit Freunden und Familienmitgliedern bei der Verarbeitung. Man kann auch Bilder in der Wohnung aufstellen oder ein Fotoalbum gestalten. Auf Etsy gibt es auch einige Anbieter, die Schmuck aus Tierhaaren erstellen, dann trägt man seinen Liebling auch in Zukunft immer bei sich.

RECHTLICHES

Trotz der Trauer müssen wir uns auch mit einigen Rechtlichen Auflagen beschäftigen. Was ist erlaubt und was verboten?

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WALD

Nach dem Tierkörperbeseitigungsgesetz ist es verboten, Tiere außerhalb des eigenen Grundstücks zu begraben. Dies stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und es drohen Strafen von bis zu 15000 €.

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EIGENER GARTEN

Sofern sich der eigene Garten nicht in einem Naturschutzgebiet befindet, ist die Bestattung von Kleinsäugern legal und man muss sie auch nicht vom Veterinäramt genehmigen lassen.

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BLUMENTOPF

Hat man keinen eigenen Garten, kann man seinen Liebling auch in einem großen Blumentopf beisetzen.

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TIERFRIEDHOF

Ebenso gibt es die Möglichkeit, das Tier auf einem Tierfriedhof zu bestatten. Die Kosten dafür liegen zwischen 100 bis 300 € zzgl. Grabmiete.

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EINÄSCHERUNG

Für einige stellt auch die Einäscherung eine Option dar. Es gibt keine gesetzlichen Vorschriften, was man mit der Asche macht, daher kann man die Urne auch bei sich zu Hause haben.

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HAUSMÜLL

Auf den ersten Blick mag das herzlos klingen, allerdings kann es in manchen Fällen auch sinnvoll sein. Ist beispielsweise nicht geklärt, ob das Tier eine ansteckende Krankheit hatte, ist dieser Weg oftmals vernünftiger, um andere Lebewesen nicht zu gefährden.

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Quellen: 1, 2

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DAS TESTAMENT EINES HAMSTERS

Testament eines Hamsters:

Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament, um ihr Heim und alles was sie haben, denen zu hinterlassen, die sie lieben.

Ich möchte, dass es so geschieht:
Einem armen, sehnsuchtsvollen und ungeliebten Hamster,
würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen,
meinen Napf, mein kuscheliges Häuschen,
mein weiches Streu, meine Leckerlies,
und mein so geliebtes Laufrad.
Aber auch die sanft streichelnden Hände meiner Besitzer,
die liebevollen Stimmen,
den Platz, den ich in ihren Herzen hatte,
die Liebe, die mir zu guter Letzt,
zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird,

liebevoll und in Würde.

Wenn ich einmal sterbe, dann sagt bitte nicht:

„Nie wieder werde ich ein Tier haben, der Verlust tut viel zu weh!“
Sucht Euch ein ungeliebtes Hamsterchen aus, und gebt ihm meinen Platz.

Bitte!

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