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EKTOPARASITEN

Ektoparasiten sind bei Hamstern ein gelegentliches Problem. Dazu gehören Beispielsweise die tropische Rattenmilbe und die Rote Vogelmilbe. Diese lassen sich auf der Haut des Hamsters nieder und leben von seinem Blut.

TROPISCHE RATTENMILBE
(UND VERGLEICHBARE ARTEN)

Ornithonyssus bacoti

Tropische Rattenmilben sind winzige Parasiten, die sich von dem Blut ihrer Wirte ernähren. Sie gehören zur Familie der Macronyssidae (parasitäre Milben) und werden oft mit anderen Milbenarten verwechselt, die ähnliche Eigenschaften aufweisen. Die verschiedenen Entwicklungsstadien dieser Milben, wie Eier, Larven und Nymphen, sind oft nur unter einem Mikroskop zu erkennen. Weibliche Tropische Rattenmilben können bis zu 70 Tage leben und legen nach einer Blutmahlzeit etwa alle zwei bis drei Tage zwischen 90 und 120 Eier in der Umgebung ihres Wirtes ab. Die gesamte Entwicklungszeit der Milben bei normalen Zimmertemperaturen und einer Luftfeuchtigkeit von 75-80 % beträgt etwa 11-16 Tage.
Diese Milben sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in dunklen Schlupfwinkeln. Nachts suchen sie nach geeigneten Wirten, vor allem Wildnagern wie Norwegischen Wanderratten, Hausratten, Mäusen und Hobbynagern wie Wüstenrennmäusen und Hamstern. Wenn die bevorzugten Wirte nicht verfügbar sind oder wenn es engen Hautkontakt zwischen Mensch und Tier gibt, können diese Milben gelegentlich auch Menschen befallen. Der Handel und die Weitergabe von Kleinnagern, sowie die Einstreu und das Futter aus Zucht- und Verkaufskäfigen tragen zur Verbreitung dieser Parasiten bei. Freilaufende Katzen, die Milben befallene Nager fangen, können auch dazu beitragen, diese Parasiten zu übertragen.
Kinder sind aufgrund ihres engen Kontakts mit Tieren besonders gefährdet, von Tropischen Rattenmilben befallen zu werden. Manchmal können jedoch auch Menschen, die keine Tiere in ihrem Haushalt haben oder keinen Kontakt zu Tieren pflegen, von diesen Parasiten befallen werden.
Da die Milben einen großen Aktionsradius haben, können sie ohne Weiteres auf der Suche nach Blutmahlzeiten ihre Wirte verlassen und in Gebäude und Wohnungen eindringen. Wenn Tropische Rattenmilben auf menschliche Haut treffen, können sie juckende Hautveränderungen verursachen, die Mückenstichen ähneln.

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Quelle: 1,2

DIAGNOSE, SYMPTOME UND BEHANDLUNG VON SAUGMILBEN

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Symptome eines Saugmilbenbefalls sind Unruhe, Juckreiz, Hautrötungen, Kratzverletzungen, Fellverlust und Abmagerung. Die betroffenen Tiere wechseln ihre Ruheplätze ständig, da sie sich aufgrund der Symptome nicht wohl fühlen.
Wenn ein Befall mit Saugmilben sehr stark ausgeprägt ist, kann es zu einem lebensbedrohlichen Blutverlust kommen. Besonders bei kleinen Nagetieren kann eine hohe Anzahl von Saugmilben schnell zu einer Anämie (zu wenig rote Blutkörperchen) führen.
Ein erfahrener Tierarzt, ein Parasitologe oder ein Schädlingsbekämpfer kann durch einen Tesaabklatsch (die Milben vorsichtig, beidseitig mit einem Tesa fixieren) eine Diagnose stellen.
Wenn die Milben zerdrückt werden und ein Blutfleck zurückbleibt, handelt es sich in der Regel um Saugmilben.

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Es stehen mehrere Spot-on Präparate zur Verfügung, um die im Haushalt lebenden Tiere zu behandeln. Die Dauer und Abstände der Anwendung sowie die Dauer der Quarantäne (klick!), sollten in Absprache mit dem Tierarzt auf das jeweilige Präparat abgestimmt werden, da die Wirkungsdauer variieren kann.

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Eine schnelle und angemessene Behandlung ist notwendig, um die Symptome zu lindern und das Leben des Tieres zu retten.

 

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Quelle: 1, 2

BEHANDLUNG VON DER UMGEBUNG

Die Behandlung der Umgebung spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Milbenbefall. Milben sind sehr mobil und können mehrere Monate ohne Nahrungsaufnahme in der Umgebung überleben. Daher ist es notwendig, nicht nur potenzielle Wirtstiere im Haushalt zu behandeln, sondern auch die Umgebung (inkl. Möbel und Fußbodenleisten) zu behandeln.

Permethrin:
Eine gängige Methode zur Behandlung von Milben in der Umgebung ist die Verwendung von Permethrin (Ardap blau Spray oder Ardap Fogger). Permethrin ist ein synthetisches Pyrethroid (Insektizid), das schnell und effektiv gegen Milben und Insekten wirkt. Es löst bei den Milben einen schnellen Knock-down-Effekt aus und führt innerhalb der ersten Stunde nach der Anwendung zum Tod der Milben. Permethrin hat eine längere Wirkdauer im Vergleich zu natürlichen Pyrethrinen, was auf seine höhere Stabilität zurückzuführen ist. Es besitzt auch abstoßende Eigenschaften und kann je nach Zubereitungsform 2 Wochen bis 5 Monate lang wirken. Allerdings können Milben gegen diese Substanz auch Resistenzen entwickeln.
Man sollte auch berücksichtigen, dass Katzen auf Permethrin sehr empfindlich reagieren können, und sogar geringe Mengen toxisch sein können. Daher sollte es nicht in Haushalten, in dem Katzen leben, angewendet werden. Ebenso darf es aufgrund seiner toxischen Wirkung nicht mit dem Hamstergehege und den Einrichtungsgegenständen in Berührung kommen.

Dimeticon:
Eine andere Methode zur Behandlung von Milben in der Umgebung ist die Verwendung von Dimeticon, wie zum Beispiel Flee. Dimeticon ist kein Insektizid, sondern wirkt rein physikalisch, indem es die Atemöffnungen von Milben verklebt, was zu ihrem Ersticken führt. Es ist eine wirksame und schonende Methode zur Bekämpfung von Milben, insbesondere bei Menschen und Tieren mit Allergien gegen Insektizide.

 

Quelle: 1, 2, 3, 4, 5, 6 , 7, 8

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BEHANDLUNG VON DER UMGEBUNG

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Wärmeentweseung/Hitze:

Die Wärmeentwesung ist eine effektive Methode zur Bekämpfung von Ektoparasitenbefall durch den Schädlingsbekämpfer. Hierbei werden die Räume auf hohe Temperaturen erhitzt, um die Parasiten und deren Eier abzutöten.Allerdings ist die Wärmeentwesung sehr kostenintensiv. Die benötigte Technik und das Fachwissen des Schädlingsbekämpfers machen diese Methode zu einer der teuersten Bekämpfungsverfahren. Die Kosten hängen dabei von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe der zu behandelnden Räume.

 

Raubmilben:

Raubmilben sind winzige Milben, die als natürliche Feinde von Saugmilben fungieren. Wenn sie auf Saugmilben stoßen, fressen sie diese und ihre Eier auf und können so  eine weitere Ausbreitung verhindern.Es ist jedoch zu beachten, dass Raubmilben nicht immer eine sofortige und komplette Lösung bieten. Die Wirksamkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Ausmaß des Milbenbefalls sowie den Umgebungsbedingungen. Es kann daher einige Zeit dauern, bis eine Reduzierung des Milbenbefalls sichtbar wird. Achtung: Es ist nicht möglich, diese Methode in Kombination mit anderen Methoden anzuwenden, da dabei auch die Raubmilben zugrunde gehen würden.


 

Kieselgur:

Kieselgur, auch unter dem Namen Diatomeenerde bekannt, findet als natürliche Behandlung gegen Ektoparasiten wie Flöhe, Milben und Läuse Verwendung. Die feinen Partikel des Kieselgurs schädigen die Außenhülle der Parasiten, was zu Dehydration und letztendlich zum Absterben führt. Erhältlich ist Kieselgur in Form von Sprays (z.B. Ardap Green) oder als Pulver. Es benötigt jedoch einige Tage, bis seine Wirkung einsetzt.Es wird empfohlen, beim Auftragen einen Mundschutz zu tragen, um ein Einatmen zu vermeiden.

 

Viele Wege führen nach Rom und es gibt keine universelle Lösung zur Bekämpfung von Milben. Die Wahl der Methode oder Kombination hängt wie oft vom persönlichen Geschmack ab.

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Quelle: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8

BEHANDLUNG DES GEHEGES

Es ist von großer Bedeutung, dass du das Gehege vollständig leerst und sorgfältig säuberst, wenn es von Saugmilben befallen ist. Dies ist notwendig, um eine weitere Verbreitung der Milben zu vermeiden. Reinige das Gehege gründlich und koche oder backe alle Gegenstände, die sich darin befinden, ab, um sicherzustellen, dass alle Milben abgetötet werden.
Um zu beginnen, bringe deinen Hamster in eine sichere und saubere Quarantänebox. Hier findest du Anweisungen, wie du eine solche Box am besten einrichtest: Klick!
Entferne nun alle Gegenstände aus dem Hamstergehege, einschließlich des Laufrads, der Verstecke und der Häuschen. Entsorge alle Einwegartikel wie Erlebnisfutter und Einstreu, da auch diese von Saugmilben befallen sein können.
Als nächstes solltest du das Gehege gründlich reinigen. Verwende hierzu kochendes Wasser oder einen Bunsenbrenner, um alle Oberflächen des Geheges zu säubern. Achte darauf, auch die Ecken und Ritzen sorgfältig zu reinigen - dies ist besonders wichtig bei Holzgehegen. Wenn es sich um ein Holzgehege handelt, empfiehlt es sich, den Reinigungsvorgang mehrmals zu wiederholen, das Gehege von allen Seiten neu zu streichen und am Ende mit Flee (Dimeticon) zu behandeln. Einige Hamsterhalter entsorgen ihre Holzgehege auch direkt.
Verwende für die Reinigung keine scharfen Chemikalien, Insektizide oder aggressive Reinigungsmittel, da diese für deinen Hamster schädlich sein können.
Sobald das Gehege gereinigt ist, musst du alle Gegenstände abkochen oder ausbacken (mind. eine Stunde bei 100 Grad), um sicherzustellen, dass alle Milben abgetötet werden.
Überprüfe das Gehege deines Hamsters regelmäßig auf Anzeichen von Saugmilbenbefall.
 

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